Wer träumt manchmal nicht davon die Zeit anhalten zu können? Mit einem Chronographen lässt sie sich zwar nicht anhalten, aber stoppen. Die Zusatzfunktion der Kurzzeitmessung gestattet es, den Sekundenzeiger unabhängig zu starten, zu stoppen und danach wieder in die Ausgangsposition zurückzusetzten.

Der in Paris ansässige Uhrmacher Nicolas-Mathieu Rieussec (1781–1866) prägte den Begriff Chronograph im Jahr 1821. Seine 1821 patentierte Erfindung, ein System zum Messen kurzer Zeitabschnitte, bestand aus einem sich drehenden Zifferblatt und einem darauf befestigten Zeiger mit einem kleinen Tintenbehälter. Anhand der auf dem Zifferblatt hinterlassenen Tintenstriche konnte der zu messende Zeitabschnitt bestimmt werden. Der erste Chronograph mit Automatikantrieb kam erst 1969 von Zenith und Movado als „El Primero“ (der Erste) auf den Markt. Kombiniert mit anderen, ergänzenden Komplikationen macht der Chronograph eine Armbanduhr zu einem wahren multifunktionellen Tool.
Chronographen sind Zeitschreiber. Sie messen die Zeit, geben ihr einen Rahmen und halten die Dauer einer Tätigkeit fest. Entstanden ist der Chronograph über viele Jahrzehnte und kann als Gesamtwerk vieler findiger Uhrmacher betrachtet werden. Es begann schon 1720 mit George Graham und einem Apparat zur Abschätzung einer Ereignis-Dauer. 100 Jahre später erfand der Franzose Rieussec, einen Chronographen im wörtlichen Sinne - ein sich drehendes Zifferblatt mit einem Schreibmechanismus hielt Zeitintervalle in Form von Strichen und Punkten fest.
Taschenuhren mit stoppbaren Sekundenzeigern gab es zwar schon seit etwa 1800, diese brachten dabei aber das ganze Werk zum stillstand. Bis zur heutigen Funktionsweise folgten noch einige Uhrmacher und Erfindungen. Dank Auguste Baud und dem werkseitigen Zusatzmechanismus für den Stoppzeiger, wurde der Chronograph um 1880 dann endlich alltagstauglich.